Aktuelle Projekte: vier Restaurierungen, ein Selbstbauprojekt

von Olaf Zimmermann

Hier ein kleiner Einblick in meine aktuellen Projekte:

Links, der KC85/4 (DDR, ab 1984, meist 16-64 KB RAM, U880-CPU, KC-BASIC) ist ein modularer Heimcomputer, der zeigt, wie erfinderisch die Computerkonstruktion in der DDR war.

Direkt darunter steht der Plantron 8088 (BRD/Europa, frühe 1980er, Intel 8088 mit 4,77 MHz, typisch 256-640 KB RAM, ich nutze MS-DOS 3.30) - ein seltener Bürorechner aus der frühen PC-Ära.

In der Mitte geöffnet der jüngste Neuzugang: der Tulip System I (Niederlande, 1982/83, Intel 8086 mit 8 MHz, bis zu 256 KB RAM, CP/M-86-fähig). Dieses System zählt zu den ersten europäischen 16-Bit-Rechnern. Seine Restaurierung ist besonders anspruchsvoll, weil nur wenige technische Unterlagen erhalten geblieben sind.

Rechts steht der Commodore 8296 (USA, 1983/84, MOS-6502 mit 1 MHz, 128 KB RAM, Commodore BASIC 4.0, IEEE-488-Schnittstelle). Äußerlich fast unverändert gegenüber den frühen PET-Rechnern, im Inneren jedoch mit größerem Speicher, erweiterten Funktionen und zusätzlichen Schnittstellen. Außerdem ist er einfach ein wunderschöner Computer.

Ich arbeite zurzeit auch noch an einem selbstgebauten 6502-Rechner. Der Aufbau besteht aus einzelnen Funktionsmodulen, die jeweils auf einer eigenen kleinen Platine sitzen und über eine gemeinsame Bodenplatte mit zentralem Datenbus miteinander verbunden sind.

Mein 6502-Rechner:

Die Module von links nach rechts - ROM 28C256 - Startprogramm, VIA 65C22 - Ein- und Ausgänge für Peripherie, 74HC00 - Logikbaustein zur Steuerung, LED-Modul - Anzeige der Daten- und Steuersignale zur Diagnose, CPU 6502 - Zentrale Steuereinheit, 74HC04 - Taktaufbereitung und Invertierung von Steuersignalen, SRAM 62256 - Arbeitsspeicher für Programme und Daten, 74HC138 - Adresszuordnung, legt fest, welches Modul bei welcher Adresse reagiert, Taktgenerator - Erzeugt den Systemtakt für die CPU incl. Stromversorgung

Die CPU-Karte trägt das "Herz" des Computers: den 6502-Prozessor, der alle zentralen Abläufe steuert. Das ROM enthält ein von mir in Assembler geschriebenes kleines Startprogramm, das der Prozessor direkt nach dem Einschalten ausführt. Der SRAM-Speicher nimmt Daten auf und stellt sie wieder bereit. Die VIA-Karte sorgt für Ein- und Ausgänge, zum Beispiel zur Ansteuerung von LEDs oder weiterer Peripherie.

Weitere Platinen erzeugen das Taktsignal, steuern das Reset-Verhalten und übernehmen die Adresszuordnung, damit jede Baugruppe genau weiß, wann sie angesprochen wird.

Es wird sicher noch einige Wochen dauern, bis der 6502-Rechner in dieser Eigenbauvariante vollständig und zuverlässig läuft.

 

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